Die prähistorische Evolution... vor ca. 4MILLIONEN Jahre bis heute

Stammbaum der Menschheit

Die faszinierende Geschichte der menschlichen Evolution eröffnet uns einen Einblick in die tiefen Wurzeln unserer Existenz. Es begann vor langer Zeit, als sich die Wege unserer Vorfahren, der Schimpansen und der Menschheit, trennten. Aus der Linie, die zu uns führte, entstand eine Vielzahl von Arten, die als Hominini bekannt sind. Die Erforschung dieser evolutionären Reise, eingebettet in die Lehren der Primatenkunde, hat durch die Entdeckung zahlreicher gut erhaltener Fossilien aus verschiedenen Teilen der Welt an Klarheit gewonnen. Dennoch bleiben viele Fragen offen, da die genaue Identifizierung und Klassifizierung dieser Fossilien sowie ihre Beziehung zueinander eine Herausforderung darstellen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die verfügbaren Daten und Methoden oft an ihre Grenzen stoßen. Die Hominini werden üblicherweise in verschiedene Gruppen unterteilt: Die Australopithecinen gelten als Vorläufer des Menschen, gefolgt von Homo habilis und Homo rudolfensis als frühe Vertreter. Die späteren Mitglieder der Gattung Homo (mit Ausnahme von Homo sapiens) werden als Frühmenschen betrachtet, während Homo sapiens selbst als der anatomisch moderne Mensch gilt.

Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist das von Gerhard Heberer 1958 eingeführte „Tier-Mensch-Übergangsfeld“, das den Übergang von nichtmenschlichen Primaten zu menschenähnlichen Wesen beschreibt. Während einzelne Fossilien uns Einblicke in die Vielfalt dieser frühen Menschenarten bieten, bleibt die genaue Bestimmung des Zeitpunkts, an dem sich diese Arten voneinander unterscheiden ließen, eine Herausforderung. 

Die Evolution ist ein Prozess mit fließenden Übergängen, was eine klare Abgrenzung der Arten oft unmöglich macht, insbesondere aufgrund der fragmentarischen Natur der Fossilien. Doch zwischen den trügerischen Grenzen der Arten liegt ein unsichtbares Reich des Übergangs. Ein Reich, das durch einzelne Fossilien enthüllt wird, die die unendliche Vielfalt unserer vergessenen Vorfahren offenbaren. Doch der genaue Moment, in dem sich eine Art in eine andere verwandelte, entzieht sich unserem Blick, verborgen in den Wirbeln der Zeit und den Lücken unserer Erinnerung. 

„So bleibt uns nichts als die Demut vor dem Mysterium unserer eigenen Herkunft, eingewoben in das Gewebe der Geschichte, das uns sowohl vereint als auch trennt in einem Tanz der Evolution, der seit Anbeginn der Zeit gespielt wird.“

Stammbaum, Mögliche und gesicherte Vorfahren

Australopithecus afarensis 

ca. 3.8  – 2.9 Mio. J. 

Australopithecus africanus

ca. 3.4 – 2.1 Mio. J. 

Australopithecus garhi

ca. um 2.5 Mio. J. 

Homo
Rudolfensis

ca. 2.5  – 1.9 Mio. J. 

Homo
Habilis

ca. 2.1  – 1.5 Mio. J. 

Homo
Ergaster

ca. 1.9  – 1.4 Mio. J. 

Homo
Erectus 

ca. 1.9  – ? Mio. J. 

Homo
Heidelbergensis

ca. 600.000 – 200.000 J.

Homo Neanderthalensis

ca. 400.000 – 30.000 J. 

Archaischer Homo Sapiens

ca. 200.000 – 100.000 J.

Homo
Sapiens

ca. 315.000 – …J. 

Denisova
Mensch

ca. 200.000 – 30.000 J.

Homo
Floresiensis

ca. 100.000 – 60.000 J. 

Podcast...

PALÄOLITHIKUM
ca. 2.6 Mio – 10.000 v. Chr.

MESOLITHIKUM
ca. 9.600 – 5.500 v. Chr.

NEOLITHIKUM
ca. 10.000 – 2.200 v. Chr.

Bronzezeit

BRONZEZEIT
ca. 3.300 – 1.200 v. Chr.

Literatur

Literatur

  • Luigi Luca Cavalli-SforzaGene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. Hanser, München 1999, ISBN 3-446-19479-7.
  • Steve Olson: Herkunft und Geschichte des Menschen. Was die Gene über unsere Vergangenheit verraten. Berliner Taschenbuch, Berlin 2003, ISBN 3-8333-0130-9.
  • Spencer Wells: The Journey of Man. A Genetic Odyssey. Penguin, London 2003, ISBN 0-14-100832-6.
  • Peter ForsterColin RenfrewPhylogenetic Methods and the Prehistory of Languages. McDonald Institute Press, University of Cambridge 2006, ISBN 978-1-902937-33-5.
  • Gary Stix: Wie hat sich die Menschheit ausgebreitet? In: Spektrum der Wissenschaft, Spektrumverlag, Heidelberg September 2009, ISSN 0170-2971, S. 58–65. (populärwissenschaftliche Darstellung)
  • Garrett Hellenthal et al.: A Genetic Atlas of Human Admixture History. In: Science, Band 343, Nummer 6172, 2014, S. 747–751, doi:10.1126/science.1243518.
  • Christopher J. Bae, Katerina Douka, Michael D. Petraglia: Review: On the origin of modern humans: Asian perspectives. In: Nature, Band 358, Nummer 6368, 2017, eaai9067, doi:10.1126/science.aai9067Zusammenfassung (deutsch).
  • Jennifer M. Miller, Yiming V. Wang: Ostrich eggshell beads reveal 50,000-year-old social network in Africa. In: Nature, Band 601, 2022, S. 234–239, doi:10.1038/s41586-021-04227-2.
  • Anthony Wilder Wohns et al.: A unified genealogy of modern and ancient genomes. In: Science, Band 375, Nummer 6583, 2022, eabi8264, doi:10.1126/science.abi8264.

Schreibe einen Kommentar