Die prähistorische Evolution... Circa 60.000 bis 40.000 Jahre

MICOQUIEN

Das Micoquien ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der menschlichen Evolution, das einen weiteren Höhepunkt der archäologischen Innovation und kulturellen Entwicklung darstellt. Benannt nach der Fundstelle La Micoque in der Dordogne, Frankreich, ist das Micoquien eine Werkzeugkultur, die sich im späten Mittelpaläolithikum manifestiert und eine einzigartige Facette der menschlichen Anpassungsfähigkeit und Kreativität enthüllt.

Chronologisch datiert das Micoquien zwischen etwa 60.000 und 40.000 Jahren vor unserer Zeit, eine Ära, die von bedeutenden klimatischen Veränderungen und dem Aufkommen des modernen Homo sapiens geprägt ist. Während des Micoquiens erlebte die Menschheit eine Phase intensiver kultureller und technologischer Innovationen, die ihre Lebensweise und ihre Interaktionen mit der Umwelt fundamental beeinflussten.

MICOQUIEN

Ein charakteristisches Merkmal des Micoquiens ist die Entwicklung hochspezialisierter Steinwerkzeuge, die durch geschickte Bearbeitungstechniken hergestellt wurden. Diese Werkzeuge, darunter Feuerschlagsteine, Schaber und spezielle Klingen, zeugen von einem hohen Maß an handwerklichem Geschick und einem tiefen Verständnis der Materialeigenschaften. Die Verwendung von Feuerstein und anderen Rohstoffen sowie die Verfeinerung von Herstellungstechniken ermöglichten es den Menschen des Micoquiens, effizienter zu jagen, Nahrung zu verarbeiten und Werkzeuge für verschiedene Zwecke herzustellen. Dies trug nicht nur zur Sicherung ihres Überlebens bei, sondern auch zur Ausweitung ihres Einflussbereichs und zur Gestaltung ihrer kulturellen Identität.

Micoquien-Messer

Darüber hinaus zeichnet sich das Micoquien durch eine bemerkenswerte Vielfalt an Artefakten und kulturellen Ausdrucksformen aus, die Einblicke in die sozialen Strukturen und das Weltbild seiner Schöpfer gewähren. Höhlenmalereien, symbolische Objekte und rituelle Praktiken sind nur einige Beispiele für die reiche kulturelle Erbes des Micoquiens, das unsere Vorstellungskraft herausfordert und uns dazu einlädt, die Komplexität der menschlichen Vergangenheit zu erkunden.

Das Micoquien ist mehr als nur ein archäologischer Begriff – es ist eine lebendige Erinnerung an die unermessliche Vielfalt und den unerschöpflichen Erfindungsreichtum der menschlichen Geistes. In seinen Werkzeugen und Artefakten erkennen wir nicht nur die Spuren einer vergangenen Ära, sondern auch die Wurzeln unserer eigenen kulturellen Identität und die Kontinuität unseres evolutionären Erbes.

Micoquien Fundstellen ROAD Datenbank

MITTELPALÄOLITHIKUM

STECKBRIEF

01

Name

Micoquien

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Alter

Circa 60.000 bis 40.000 Jahre vor heute

03

Regionale Verbreitung

Hauptsächlich in Europa, insbesondere in der Dordogne-Region in Frankreich, aber auch in Teilen Deutschlands, Belgiens und der Schweiz.

04

Hauptmerkmale

  • Hochspezialisierte Steinwerkzeuge: Feuerschlagsteine, Schaber, spezielle Klingen.

  • Verfeinerte Bearbeitungstechniken: Sorgfältige Auswahl und Vorbereitung von Rohmaterialien wie Feuerstein.

  • Vielfalt an Artefakten: Neben Werkzeugen finden sich auch symbolische Objekte und möglicherweise erste Hinweise auf rituelle Praktiken.

05

Kulturelle Bedeutung

Das Micoquien markiert eine Phase intensiver kultureller und technologischer Innovationen, die eine Anpassung an die Umweltbedingungen und möglicherweise auch eine verstärkte soziale Komplexität signalisieren.

06

Lebensweise

Die Menschen des Micoquiens waren wahrscheinlich Jäger und Sammler, die in kleinen Gruppen lebten und sich hauptsächlich von der Jagd auf Tiere und dem Sammeln von Pflanzen ernährten.

07

Einflüsse auf die menschliche Evolution

Das Micoquien fällt in eine Zeit des klimatischen Wandels und des Aufkommens des modernen Homo sapiens. Die hochentwickelten Werkzeuge und Techniken dieser Periode könnten dazu beigetragen haben, dass die Menschen besser an ihre Umwelt angepasst waren und sich erfolgreich ausbreiteten.

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MITTELPALÄOLITHIKUM KULTUREN/ INDUSTRIEN

MOUST’ERIEN
ca. 120.000 – 40.000 v.Chr

MICOQUIEN
ca. 60.000 – 40.000 v.Chr

Gattungen im MittelPALÄOLITHIKUM

Homo Neanderthalensis 
ca. 400.000 – 30.000  Jahre

Archaischer Homo Sapiens
ca. 200.000 – 100.000 Jahre

Homo
Sapiens
ca. 195.000 Jahre bis heute

 

Denisova
Mensch
ca. 160.000 – 52.000
Jahre

Homo
Floresiensis
ca. 100.000 -17.000 Jahre

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