Die prähistorische Evolution... ca. 400.000 Jahren bis 30.000 Jahren
DER NEANDERTALER
„Neandertaler“ ist die geläufige Bezeichnung für Homo neanderthalensis. Dieser prähistorische Mensch lebte zwischen 400.000 und 30.000 Jahren vor unserer Zeit in Europa und Eurasien. Homo neanderthalensis entwickelte sich allmählich aus dem Homo heidelbergensis und ist kein direkter Vorfahre des Homo sapiens. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die letzten gemeinsamen Vorfahren von Homo sapiens und Neandertalern eine Population von Homo erectus um etwa 600.000 Jahre vor unserer Zeit waren.
Nachdem der anatomisch moderne Mensch um etwa 40.000 Jahre vor unserer Zeit in Europa ankam, lebten Homo sapiens und Neandertaler für mehrere Jahrtausende nebeneinander und miteinander. Um etwa 30.000 Jahre vor unserer Zeit starb Homo neanderthalensis aus. Die genauen Gründe für sein Aussterben sind noch nicht vollständig geklärt und werden seit Jahrzehnten von Anthropologen und Archäologen erforscht. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass es sexuellen Kontakt zwischen Homo neanderthalensis und Homo sapiens gab. Tatsächlich stammen etwa 1 bis 3 % des Genoms aller Europäer vom Neandertaler ab.
Die Neandertaler lebten als mobile Jäger und Sammler in eiszeitlichem Europa. Wenn man die Größe ihrer Fundplätze und die Anzahl der Feuerstellen zum Wärmen während des Schlafs mit den „Fundplätzen“ heutiger Jäger- und Sammlergesellschaften vergleicht, deutet dies darauf hin, dass sich Neandertaler in Gruppen von 12 bis 25 Personen organisierten. Als Unterkünfte dienten ihnen Höhlen, Felsüberhänge und Zeltkonstruktionen sowohl im Freien als auch in Höhlen. Isotopenanalysen haben ergeben, dass Fleisch von terrestrischen Säugetieren wie Rothirschen, Pferden und wolligen Nashörnern hauptsächlich auf dem Speiseplan der Neandertaler stand. Pflanzen spielten nur eine untergeordnete Rolle in ihrer Ernährung, obwohl sie die Möglichkeit hatten, unterschiedliche Nahrungsquellen zu nutzen. Fleisch war ihre bevorzugte Nahrungsquelle, unabhängig von ihrem Verbreitungsgebiet.
Die Neandertaler sind die ersten Vertreter der Gattung Homo, bei denen Funde und Befunde Rückschlüsse auf zwischenmenschliche Fürsorge in sozialen Gruppen zulassen. Es gibt Hinweise auf erste Bestattungen, zumindest werden einige Fundplätze in diesem Zusammenhang diskutiert. Skelette von sehr alten Neandertalern weisen Spuren von Krankheiten und anderen körperlichen Gebrechen auf, was darauf hindeutet, dass sie auf die Hilfe ihrer Gruppe angewiesen waren. Es gibt Beweise für gebrochene Knochen, die verheilt sind, sowie für Neandertaler mit wenigen Zähnen, die auf die Fürsorge ihrer Gruppenmitglieder angewiesen waren.
Shanidar-Höhle Funde
Neue Entdeckungen werfen Licht auf
die Bestattungskultur der Neandertaler
Diese berühmte Höhle im Nordosten des Iraks ist seit Langem ein Anziehungspunkt für Anthropologen weltweit. Bereits in den 1950er Jahren machte der Archäologe Ralph Solecki die Shanidar-Höhle zu einem bedeutenden Fundort, als er dort die Überreste von zehn Neandertalern entdeckte – Männer, Frauen und Kinder, deren Schicksale unterschiedlich verliefen. Einige der Skelette schienen durch herabfallende Felsbrocken getötet worden zu sein, die möglicherweise von der Decke der Höhle stürzten. Andere Skelette ließen jedoch eine formelle Bestattung vermuten – zumindest nach Soleckis Einschätzung. Besonders bekannt und immer noch heiß diskutiert ist das sogenannte „Blumengrab“ des Skeletts Shanidar 4. Die Überreste dieses Mannes im mittleren Alter lagen in Fötusstellung auf seiner linken Seite in einer Grube. Um den Körper herum entdeckte man Pollen verschiedenster Pflanzen, darunter auch einige mit heilender Wirkung. Dieses Detail ließ einige Forscher zu der Annahme kommen, dass dieser Neandertaler Blumenschmuck als Grabbeigabe erhalten haben könnte und möglicherweise eine besondere Rolle, etwa als heilkundiger Schamane, innegehabt haben könnte. Diese Interpretation, die von Ritualen und einer frühen Form des Respekts für die Toten ausgeht, bleibt allerdings umstritten und wird von anderen Wissenschaftlern skeptisch gesehen.
Ein neuer Fund in der alten Shanidar-Höhle
Die Shanidar-Höhle sorgt erneut für weltweites Interesse, denn bei den jüngsten Ausgrabungen haben Wissenschaftler dort einen weiteren Neandertaler entdeckt – den ersten zusammenhängenden Fund eines Neandertaler-Skeletts seit einem Vierteljahrhundert. Laut ersten Untersuchungen handelt es sich bei den Überresten um einen erwachsenen Mann mittleren Alters, der vor etwa 70.000 Jahren lebte. Seine Körperlage und die Grube, in der er gebettet war, deuten nach Einschätzung der Forscher auf eine gezielte und respektvolle Bestattung hin. Trotz der Entdeckungen in der Shanidar-Höhle bleibt bis heute vieles im Dunkeln, wenn es um die Frage geht, ob und wie die Neandertaler Bestattungsrituale vollzogen. Konnten sie bereits komplexe Rituale entwickeln? Welche Form könnten diese gehabt haben? Ein wesentlicher Grund für diese Unklarheiten liegt in den frühen Ausgrabungen: Als Ralph Solecki und sein Team in den 1950er Jahren die Knochen bargen, wurden die Fundschichten oft durcheinandergebracht, was wertvolle Informationen über die zeitliche und räumliche Beziehung der Toten zueinander zerstörte. Ein Großteil der bisherigen Erkenntnisse zur Bestattungskultur der Neandertaler basiert auf Funden, die vor 60 bis 100 Jahren gemacht wurden – in einer Zeit, als archäologische Methoden noch erheblich begrenzter waren, erklärt Emma Pomeroy von der University of Cambridge, die Hauptautorin der Studie.
Die Seltenheit neuer Neandertaler-Funde, insbesondere intakter Skelette, erschwert die Forschung zusätzlich. Seit 25 Jahren gab es keine weiteren zusammenhängenden Funde dieser Frühmenschenart. Umso bedeutender ist der Schritt von Pomeroy und ihren Kollegen, die seit 2014 an den ursprünglichen Fundort zurückgekehrt sind. In der Hoffnung, neue Erkenntnisse über die Shanidar-Neandertaler zu gewinnen, setzten sie die Grabungen an dieser historischen Stelle fort. „Schon allein die alten Fundorte aus den 1950er Jahren zu lokalisieren und das umliegende Sediment zu datieren, wäre für uns ein Erfolg gewesen“, so Graeme Barker, Leiter der Grabungen und ebenfalls von der University of Cambridge. „Doch Neandertaler-Knochen zu finden, war weit über unseren Erwartungen. Die Überraschung war groß, als die Archäologen bei der Erweiterung des Grabens, den Solecki einst angelegt hatte, in sieben Metern Tiefe auf eine Rippe stießen, die aus der Grabenwand ragte. Vorsichtig legten die Forscher weitere Teile eines Skeletts frei, bis sie schließlich den stark verformten Schädel des Verstorbenen entdeckten. Diese Funde eröffnen nicht nur neue Einblicke in das Leben, sondern auch in die Todesrituale der Neandertaler und versprechen wertvolle Informationen, die den Blick auf ihre Kultur und Bestattungstraditionen erweitern könnten.
Indizien für eine bewusste Neandertaler-Bestattung
Der Fund des Skeletts von „Shanidar Z„ in der berühmten Shanidar-Höhle markiert das erste intakte Neandertalerskelett im anatomischen Verband seit einem Vierteljahrhundert, so die Wissenschaftler um Emma Pomeroy. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Fund etwa 70.000 Jahre alt ist. Anhand der Zähne nehmen die Forscher an, dass die Person mittleren bis höheren Alters war, das Geschlecht ist jedoch noch nicht eindeutig bestimmt. Die exakte Lage der Knochen half den Archäologen, die ursprüngliche Körperhaltung dieses Neandertalers zu rekonstruieren: Der Tote lag auf dem Rücken, sein Kopf war nach links geneigt. Die linke Hand war in Richtung Kopf gebogen, während der rechte Arm angewinkelt auf der Brust ruhte. Besonders auffällig ist ein dreieckiger Stein, der wie ein Kissen unter Kopf und rechter Schulter platziert wurde, wodurch diese leicht erhöht lagen. Aufgrund dieser Anordnung und der Form der Grube kommen die Forscher zu dem Schluss, dass dieser Neandertaler möglicherweise sorgsam bestattet wurde. „Die Funde deuten stark darauf hin, dass Shanidar Z bewusst und bedacht beerdigt wurde“, erklärt Graeme Barker. Die Archäologen erhoffen sich durch genauere Untersuchungen des Skeletts und seiner Umgebung auch neue Erkenntnisse zu den früheren Funden aus der Shanidar-Höhle.
Denn einige Positionen und Datierungen der dort gefundenen Neandertaler deuten darauf hin, dass die Höhle möglicherweise mehrfach als Bestattungsstätte genutzt wurde. „Sollte sich herausstellen, dass die Neandertaler die Shanidar-Höhle als Erinnerungs- und Ruhestätte für ihre Toten nutzten, würde dies auf eine beeindruckende kulturelle Komplexität hinweisen“, so Barker. Ein solches Muster würde vermuten lassen, dass die eiszeitlichen Vettern des Homo sapiens bereits ausgeklügelte Begräbnisrituale entwickelt hatten. Dank moderner Technologien können die Forscher diesen Fund nun eingehend analysieren und Einblicke gewinnen, die früher nicht möglich waren. Das Skelett von Shanidar Z wird derzeit in den Laboren der University of Cambridge untersucht. Von der DNA-Analyse bis hin zu mikroskopischen Details der Bestattungsgrube hoffen die Forscher, so viele Informationen wie möglich zu extrahieren. Auch zahlreiche Sedimentproben aus der Höhle werden dabei analysiert, um die historische Bedeutung dieser Neandertaler-Fundstätte noch besser zu verstehen.
Anthropologische Hinweise auf Gewalt und Leichenzerstückelung
Spuren von tödlicher Gewalt, die nur von anderen Menschen verursacht werden konnten, wurden an einigen Fundstellen mit sterblichen Überresten von Neandertalern nachgewiesen. Diese Spuren umfassen hauptsächlich perimortale Frakturen am Schädel, die durch Hieb– oder Schlagverletzungen verursacht wurden. Perimortal bedeutet, dass diese Verletzungen um den Zeitpunkt des Todes herum zugefügt wurden, als die Knochen noch elastisch und frisch waren. Sie könnten daher die Todesursache darstellen. Ein Beispiel verdeutlicht dies.
Der Schweizer Archäologe Otto Hauser entdeckte 1908 bei Le Moustier in der Dordogne mehrere Knochen eines Neandertalers Alter ca. 45.000 Jahre . Hauser legte die Knochen nur kurz frei und bedeckte sie sofort wieder, um sie später drei Mal für angereiste Experten freizulegen. Anfänglich wurde der Befund als eine liebevolle Bestattung eines sehr jungen Neandertalers in Schlafposition interpretiert. Bei den Knochen wurden einige Silexartefakte und Tierknochen gefunden, die als Grabbeigaben betrachtet wurden. Es wird berichtet, dass einige Knochen bei der Freilegung zu Staub zerfielen. Bis heute ist nicht klar, wie viele Knochen tatsächlich gefunden wurden – sowohl vom Neandertaler als auch von den Tierknochen.
Eine neue Untersuchung des Befunds von Le Moustier durch den Anthropologen Herbert Ullrich ergab jedoch ein anderes Bild. Es wurde festgestellt, dass mit dem Individuum alles andere als menschlich umgegangen wurde. Es handelte sich keineswegs um eine liebevolle Bestattung, sondern um die Deponierung eines geköpften und zerstückelten Leichnams.
Der Schädel von Le Moustier weist deutliche Spuren von Gewalt auf. Eine große Fraktur mit radiären und zirkulären Brüchen ist am rechten Scheitelbein erkennbar. Auch über dem linken Auge zeigt der Knochen Defekte. Es wurde festgestellt, dass ein Knochenstück durch einen Schlag abgeschlagen wurde, was zu einem weiteren Bruch führte, der sich über die Stirn erstreckt. Diese Befunde lassen darauf schließen, dass das Individuum durch Schläge auf den Kopf getötet wurde. Darüber hinaus zeigen beschädigte Ansatzstellen für den Halswendemuskel und fehlende Warzenfortsätze am Schädel eine intentionelle Dekapitation an. Schnittspuren an Stirn und Unterkiefer belegen eine Zerstückelung des Leichnams, wobei der linke Muskelfortsatz am Unterkiefer gewaltsam entfernt wurde.
Die Fussabdrücke von Le Rozel Ein Fenster in
das Leben der Neandertaler
Spuren der Vergangenheit in der Normandie
Forscher haben in der Normandie, nahe Le Rozel, eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Über 250 Fußspuren und acht Handabdrücke von Neandertalern, die vermutlich vor etwa 80.000 Jahren in diesem Gebiet lebten. Die Funde stammen von einer Gruppe, die sich nach Analyse der Abdrücke überwiegend aus Kindern zusammensetzte, was einen einzigartigen Einblick in die Lebensweise dieser Frühmenschen bietet. Das internationale Team unter der Leitung von Dominique Cliquet von der Universität Rennes beschreibt die Spuren als „Momentaufnahme aus dem Leben der Neandertaler“ im Fachblatt *PNAS*. Die Spuren liegen eingebettet in einem prähistorischen Bachbett nahe dem Strand und zeigen, dass das Gelände damals schnell von Sand bedeckt wurde, wodurch die empfindlichen Abdrücke geschützt blieben. Neben den Fußspuren entdeckten die Archäologen auch etliche Steinwerkzeuge sowie rund 8000 Tierüberreste. Diese Funde deuten darauf hin, dass die Neandertaler nicht nur auf der Durchreise waren, sondern das Gebiet längere Zeit bewohnten.
Die Analyse der Fußspuren - Einblicke in die Gruppenzusammensetzung
Die Forscher konzentrierten sich auf 104 der besterhaltenen Spuren und schlossen daraus, dass die Gruppe aus mindestens zehn bis 13 Individuen bestand, was zu den üblichen Gruppengrößen nomadischer Jäger und Sammler passt. Die Spuren variieren in der Länge von etwa 11,4 bis 28,4 Zentimetern, wobei die längsten von einem großen, fast 1,89 Meter großen Erwachsenen stammen – ein beachtlicher Wert, der die bisherigen Vorstellungen von der Körpergröße der Neandertaler in Frage stellt. Frühere Knochenfunde hatten die maximale Größe auf etwa 1,77 Meter geschätzt, doch die Spuren von Le Rozel lassen vermuten, dass manche Individuen deutlich größer waren oder die Körpergröße der Neandertaler allgemein unterschätzt wurde. Interessanterweise stammen nur etwa 21 Prozent der analysierten Spuren von Erwachsenen, während der überwiegende Teil von Kindern und Jugendlichen hinterlassen wurde. Diese ungewöhnliche Zusammensetzung wirft Fragen darüber auf, ob es sich um eine spezialisierte Gruppe handelte oder ob das ein zufälliger Aspekt dieses Fundortes ist. Eine gut erhaltene Spur, die nur 11 Zentimeter lang ist, wird einem Kleinkind von etwa zwei Jahren und einer Größe von 66 Zentimetern zugeordnet.
Ein Vergleich mit anderen Fundorten
"Die Höhle von El Sidrón"
Die Zusammensetzung der Gruppe in Le Rozel weicht deutlich von der einzigen anderen Fundstätte ab, die Rückschlüsse auf die Struktur von Neandertalergruppen zulässt: der Höhle El Sidrón in Asturien, Nordspanien. Dort stießen Forscher auf Überreste einer Gruppe von zwölf Neandertalern, darunter sieben Erwachsene, drei Jugendliche und zwei Kinder. Dieser Kontrast deutet darauf hin, dass die Zusammensetzung der Neandertalergruppen je nach Fundort und Kontext erheblich variieren konnte. Die Spuren von Le Rozel könnten demnach ein Abbild einer besonders kinderreichen Gruppe oder eines spezifischen Ereignisses sein, das Kinder und Jugendliche zusammenführte. Das Team von Cliquet sieht die Unterschiede zwischen beiden Fundorten als Hinweis darauf, dass die Sozialstrukturen der Neandertaler flexibel und anpassungsfähig waren.
Ein wertvolles Erbe der Neandertaler in der modernen Forschung
Die Forscher hoffen, dass der außergewöhnlich gute Erhaltungszustand der Spuren von Le Rozel es erlaubt, mithilfe moderner Analyseverfahren detaillierte Erkenntnisse über die Körperanatomie und Fortbewegungsmuster der Neandertaler zu gewinnen. Die Funde leisten nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur paläoanthropologischen Forschung, sondern veranschaulichen auch, wie das Leben unserer eiszeitlichen Vorfahren ausgesehen haben könnte – und bestätigen gleichzeitig, dass die Welt der Neandertaler noch viele unerforschte Geheimnisse birgt.
Kreative Neandertaler...
Die Frage nach der Kreativität der Neandertaler ist Gegenstand kontroverser Diskussionen unter Archäologen und Anthropologen. Während einige Forscher glauben, dass Neandertaler in der Lage waren, kreative und symbolische Aktivitäten auszuführen, gibt es andere, die dies anzweifeln. Es gibt einige archäologische Hinweise, die darauf hindeuten könnten, dass Neandertaler kreative Fähigkeiten besaßen. Zum Beispiel wurden Neandertaler-Werkzeuge gefunden, die eine gewisse Komplexität und Planung erforderten. Darüber hinaus gibt es Funde von Schmuck und anderen verzierten Gegenständen, die als Ausdruck kultureller oder symbolischer Bedeutung interpretiert werden könnten.
Einige Höhlenmalereien, wie die in der spanischen Höhle von El Castillo, wurden auch Neandertalern zugeschrieben, obwohl dies umstritten ist und nicht eindeutig bewiesen wurde.
Dennoch fehlen klare Beweise für die Ausübung von Kunst oder symbolischen Aktivitäten bei den Neandertalern im Vergleich zu ihren anatomisch modernen menschlichen Zeitgenossen. Es gibt also weiterhin Debatten darüber, inwieweit die Neandertaler kreativ und symbolisch aktiv waren oder ob ihre kulturellen Ausdrucksformen eher pragmatischer Natur waren.
Steinkreise in der Höhle von Bruniquel
Neandertaler als Baumeister
Lange galten die Neandertaler als wenig begabte Baumeister – wenn nicht gar als unfähig, Bauwerke oder andere menschgemachte Konstruktionen zu erschaffen. Von ihnen war bis vor kurzem kein Bauwerk oder andere von Menschenhand geschaffene Struktur bekannt. Doch ein überraschender Fund in einer Höhle im Süden Frankreichs hat dieses Bild verändert: Archäologen entdeckten dort kreisförmige Anordnungen aus Tropfsteinen, die bewusst von Hand zusammengefügt wurden. Diese Gebilde sind rund 176.000 Jahre alt, was nur einen Schluss zulässt – die Baumeister waren vermutlich Neandertaler. Unsere eiszeitlichen Vettern wurden lange unterschätzt und galten als grobschlächtige Verwandte des Homo sapiens, ohne die Fähigkeit, komplexe Werkzeuge zu nutzen oder Kunst zu schaffen. Doch immer mehr archäologische Funde zeichnen ein differenzierteres Bild: Schmuckstücke, Felsritzungen und rote Pigmente lassen vermuten, dass Neandertaler sehr wohl Abstraktionsvermögen besaßen und möglicherweise Kunstwerke schufen. Auch vielfältige Werkzeuge belegen fortgeschrittene Jagdmethoden. Eines jedoch schien immer die Domäne des modernen Menschen zu sein – die Konstruktion von Bauwerken, seien es Unterstände, Hütten oder gar rituelle Stätten. Bis dato war lediglich bekannt, dass frühe Menschen vor etwa 20.000 Jahren einfache runde Gebilde aus Mammutknochen errichteten.
Die Entdeckung in der Bruniquel-Höhle im Südwesten Frankreichs durch Jacques Jaubert von der Universität Bordeaux und sein Team stellt nun vieles in Frage. In einer 336 Meter tief im Berg verborgenen Kammer stießen die Forscher auf zwei große, kreisförmige Anordnungen von Tropfsteinen und vier kleinere Strukturen. Die Konstruktionen, ein großer Kreis von sechs Metern und ein kleinerer von etwa zwei Metern Durchmesser, bestehen aus über 400 Steinstücken, die durchschnittlich 35 Zentimeter lang sind. Einige dieser Stalagmiten wurden aufgerichtet, während andere wie Schichtmauerwerk übereinandergeschichtet sind, vermutlich, um die Stabilität zu erhöhen. Die systematische Größe und Anordnung der Steine lässt kaum Zweifel daran, dass sie absichtlich und von Menschenhand geschaffen wurden. Zusätzlich fanden die Forscher Spuren von Feuer an den Steinen und bei nahegelegenen Tierknochen – ein weiteres Indiz dafür, dass hier menschliche Aktivitäten stattgefunden haben. Aber wer genau schuf diese rätselhaften Steinkreise? Radiometrische Analysen datieren die Konstruktion auf rund 176.000 Jahre zurück – lange bevor der Homo sapiens Europa erreichte. Damals lebten vermutlich ausschließlich Neandertaler in Europa, was darauf hindeutet, dass sie die Erbauer dieser Strukturen waren.
Es ist auch bekannt, dass Neandertaler in dieser Region regelmäßig Feuer nutzten, um zu kochen und neue Materialien herzustellen. Bemerkenswert bleibt jedoch, dass sie sich so tief in die Höhle wagten, wo völlige Dunkelheit herrschte. „Es gab bisher kaum Hinweise darauf, dass Neandertaler Höhlen weit jenseits des Eingangs nutzten, abgesehen von vereinzelten Fußabdrücken“, so die Forscher. Dass sie dort tiefer liegende, komplexe Strukturen bauten, war bis dato völlig unbekannt. „Eine Entdeckung ohne Gleichen“ nennen Jaubert und sein Team die Bruniquel-Konstruktionen. Sie stellen nicht nur das erste bekannte Beispiel für eine so tief gelegene Höhlenbesiedlung durch eine prämoderne Menschenart dar, sondern zeigen auch eine architektonische Fähigkeit, die bei den Neandertalern bisher nicht vermutet wurde. Die präzise Anordnung hunderter gebrochener Stalagmiten verdeutlicht, dass die Neandertaler bereits über eine ausgefeilte räumliche Organisation und das Wissen zur Nutzung von Feuer verfügten. Doch diese Entdeckung wirft neue Fragen auf: Welchem Zweck dienten die Strukturen in dieser dunklen Höhle? Warum finden sich die meisten Feuerspuren nicht auf dem Boden, sondern auf den Konstruktionen selbst? Die Forscher vermuten, dass diese Anordnung möglicherweise symbolischen oder rituellen Charakter hatte, aber es könnte auch eine bisher unbekannte praktische Funktion oder eine Art Rückzugsort gewesen sein. Künftige Untersuchungen sollen helfen, Licht in dieses dunkle Kapitel unserer Vorfahren zu bringen.
Die Kleine Feldhofer Grotte im Neandertal
Der Fund des 42.000 Jahre alten Neandertalers in der Feldhofer Grotte bei Mettmann zählt zu den bedeutendsten fossilen Entdeckungen Europas. Seine Entdeckung bestätigte eine Vermutung, die bereits im Raum stand: dass das menschliche Geschlecht viel älter sein musste als bisher angenommen. Vertreter der Kirche schätzten das Alter des Menschen auf lediglich 4.000 Jahre. Doch die anthropologischen Untersuchungen des Skelettmaterials enthüllten, dass der Mensch sich im Laufe der Zeit entwickelt haben musste – ähnlich wie andere Tierarten. Obwohl die Knochen aus dem Neandertal menschlich waren, wiesen sie doch einen archaischen Charakter auf, wie es Johann Carl Fuhlrott formulierte. Seit der Entdeckung des Fundes setzte er sich daher dafür ein, dass sein eiszeitliches Alter anerkannt wurde. Er war überzeugt davon, dass der Fund älter als 4.000 Jahre sein musste.
In den 1860er Jahren gab der englische Forscher William King dem Skelettfund seinen Namen: Homo neanderthalensis king, der Mensch aus dem Neandertal. Aus heutiger Sicht gilt der Homo neanderthalensis als ein Europäer. Vor etwa 300.000 Jahren entwickelte sich aus dem Homo heidelbergensis der sogenannte Ante-Neandertaler. Im Laufe der Zeit veränderten sich seine anatomischen Merkmale, so dass ab etwa 130.000 Jahren vor heute vom „klassischen Neandertaler“ gesprochen wird.
In den geheimnisvollen Weiten des Neandertals im westlichen Deutschland verbarg sich einst eine verborgene Kammer der Zeit, bekannt als die Kleine Feldhofer Grotte. Diese Höhle, eingebettet in das Herz eines Karst-Kalksteinmassivs, diente nicht nur als natürlicher Schutz, sondern auch als Bühne für eine der bedeutendsten Entdeckungen der Menschheitsgeschichte.
Im düsteren August des Jahres 1856 durchbrachen die Schaufeln von Bergleuten des Mettmanner Steinbruchbesitzers Wilhelm Beckershoff die Stille der Grotte und enthüllten eine faszinierende Welt vergangener Äonen. Unter dem Stein und dem Staub, der jahrhundertelang auf ihnen gelastet hatte, ruhten die Überreste von Wesen, die unseren eigenen Ursprung beleuchten sollten – die Knochen von Neandertalern. Eine Schädeldecke und eine Sammlung von Skelettknochen, behutsam ans Tageslicht gebracht, ließen die Forscher staunen und die Welt in Erstaunen versetzen. Diese Überreste, von mindestens drei verschiedenen Individuen, wurden zu Symbolen menschlicher Evolution und Überlebenskunst.
Die Geschichte der Kleinen Feldhofer Grotte nahm jedoch eine unheilvolle Wendung, als der industrielle Kalksteinabbau im 19. Jahrhundert die Schätze der Grotte bedrohte. Die einst enge Schlucht wurde durch den rastlosen Griff des Fortschritts erweitert, und die Höhle geriet in Vergessenheit, ihre Existenz umhüllt von den Schleiern der Zeit.
Jahrhunderte später, im Schatten des neuen Millenniums, wurde die Vergangenheit wiederbelebt, als mutige Forscher die Spuren der vergessenen Grotte suchten. Im Jahr 1997, nach einer mühsamen Suche, enthüllten sie endlich die verlorenen Überreste und Schätze der Kleinen Feldhofer Grotte. Zwischen den Felsen und Ablagerungen fanden sie 24 Fragmente menschlicher Knochen, darunter das bemerkenswerte „NN 13“, dessen Puzzlestücke sich genau zum linken lateralen Femur fügten.
Die Höhle wurde zu einem archäologischen Garten, einer Stätte der Erkenntnis und des Staunens. Bei weiteren Ausgrabungen im Jahr 2000 wurden Tausende von Artefakten geborgen, die ein Fenster in die Vergangenheit öffneten. Die Technologien des modernen Zeitalters ermöglichten es, die Geheimnisse der DNA zu entschlüsseln, und im Jahr 2009 wurden die mitochondrialen Codes von zwei Knochenproben vollständig sequenziert, ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, die Rätsel der Menschheitsgeschichte zu lösen.
Krapina - Die Wiege der Neandertaler ?
Ein Blick in die faszinierende Welt unserer prähistorischen Verwanden
Die Entdeckung des prähistorischen Mannes von Krapina, wissenschaftlich bekannt als Homo neanderthalensis markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Erforschung der Menschheitsgeschichte. Im Jahr 1899 stieß der renommierte kroatische Geologe, Paläontologe und Paläoanthropologe Professor Dragutin Gorjanović-Kramberger auf diese außergewöhnlichen Funde. Sie wurden auf dem Hušnjakovo-Hügel in Krapina, einer der reichsten Fundstätten für Neandertaler weltweit, gemacht. Die dort zusammengetragene Sammlung ist beeindruckend: Rund 900 fossile Überreste von etwa 80 Individuen unterschiedlichen Geschlechts und Alters wurden geborgen. Diese Neandertaler, deren Lebensspanne von Kleinkindern im Alter von nur zwei Jahren bis hin zu jungen Erwachsenen von 27 Jahren reichte, bieten einzigartige Einblicke in das Leben dieser längst ausgestorbenen Menschengruppe. Doch die Fundstätte erzählt noch mehr Geschichten. Neben den menschlichen Fossilien entdeckte man über 2.400 Überreste verschiedenster Tierarten, die eine beeindruckende Artenvielfalt und die Jagdaktivitäten der damaligen Zeit widerspiegeln. Hinzu kommen etwa 1.200 Artefakte, die von den Neandertalern mit großer Sorgfalt gefertigt wurden. Diese Werkzeuge und Alltagsgegenstände dokumentieren die kreative Anpassungsfähigkeit und das technische Geschick des Homo neanderthalensis.
Die Ausgrabung von Krapina
Ein Fenster in die Welt der Neandertaler und ihrer Umwelt
Vor 121 Jahren waren es die Bürger von Krapina, die auf dem Hušnjakovo-Hügel Sand für Bauzwecke abbauten, die als Erste auf Knochen stießen, die ihnen seltsam und außergewöhnlich erschienen. Diese zufällige Entdeckung führte später zu einer der bedeutendsten Ausgrabungen der prähistorischen Menschheitsgeschichte. Professor Dragutin Gorjanović-Kramberger, ein visionärer Geologe und Paläontologe, übernahm die Aufgabe, diese Fundstelle systematisch zu untersuchen. In den Sandsteinschichten sammelte er die reichhaltigste Sammlung von Neandertaler-Überresten weltweit. Die Funde umfassen nicht nur etwa 900 fossile Knochen von Neandertalern, sondern auch 2.400 Überreste verschiedener Tiere, darunter beeindruckende Kreaturen wie Nashörner, Höhlenbären, prähistorische Ochsen, Büffel, Riesenhirsche, Elche, Leoparden und graue Wölfe. Ergänzt wird die Sammlung durch Überreste von Vögeln, Binnenschnecken und Flussschalen, die ein lebendiges Bild der damaligen Ökosysteme zeichnen. Zwar gibt es kein einziges vollständiges Skelett in der Sammlung, doch viele fragmentierte und äußerst fragile Teile ermöglichen dennoch tiefgehende Einblicke in das Leben und die Umwelt der Neandertaler.
Die auffälligen Schnittspuren am Stirnbein des Krapina 3 -Schädels, insbesondere die 35 präzise gesetzten Schnitte, sind ein faszinierendes, wenn auch mysteriöses Detail der Entdeckung. Diese Spuren, die eindeutig nach dem Tod des Individuums erfolgten, da keinerlei Heilungsspuren zu erkennen sind, bieten Hinweise auf rituelle Praktiken der Neandertaler. Besonders auffällig ist, dass die Schnitte in einer einzigen, zusammenhängenden Linie auftraten und sich auf eine Zone von etwa 5 bis 6 cm konzentrierten, wobei die einzelnen Schnitte lediglich 1 bis 1,5 cm lang waren. Seit 2006 geht die Forschung davon aus, dass diese Markierungen Teil eines rituellen Brauchs waren, jedoch zeigt die Analyse, dass der Tote nicht skalpiert wurde. Bei Nachuntersuchungen der Bruchmuster und Schnittspuren wurde festgestellt, dass diese nicht durch menschliche Handlungen verursacht wurden. Vielmehr lassen sich die Bruchmuster mit Felsstürzen und den Bissen von Fleischfressern in Verbindung bringen.
Eine detaillierte Analyse mittels Rasterelektronenmikroskop konnte aufgrund der Konservierung der Knochen mit Schellack nicht durchgeführt werden. Trotzdem ergab die Untersuchung, dass die Orientierung und anatomische Anordnung der Schnittspuren nicht mit denen übereinstimmen, die normalerweise bei der Zerlegung oder Entfleischung von Knochen entstehen würden. Einige der Bearbeitungsspuren wiesen sogar auf moderne Manipulationen hin, wie etwa eine „Schnittspur“, die durch eine moderne Beschriftung verlauf, oder Spuren, die auf den Einsatz von Metallwerkzeugen hindeuten. Wesentlich ist jedoch, dass die Forschung keine Anzeichen von Kannibalismus an den menschlichen Überresten von Krapina feststellen konnte. Wie der Archäologe Jörg Orschiedt im Jahr 2008 feststellte, gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass die Neandertaler in Krapina ihre Toten verspeisten. Stattdessen lässt die Analyse der Funde eher auf eine symbolische oder kultische Bedeutung der Schnittspuren schließen, die mit den Bestattungspraktiken und rituellen Handlungen dieser frühen Menschen verbunden sein könnten.
Europäische Dimension
die außergewöhnliche Bedeutung der Neandertaler von Krapina
Die prähistorischen Stätten von Hušnjakovo und das Krapina Neandertaler Museum wurden aufgrund ihrer herausragenden globalen und europäischen Bedeutung mit dem European Heritage Label ausgezeichnet. Diese Ehrung unterstreicht den unschätzbaren Wert dieser Fundstelle, die Einblicke in die Ursprünge menschlicher Kultur und Denkweise bietet. Neandertaler, die erste große Bevölkerung Europas, hinterließen keine schädlichen Spuren in ihrer Umwelt. Stattdessen überdauerten ihre Errungenschaften in Form der ältesten bekannten materiellen Kultur unseres Kontinents, die vor etwa 125.000 Jahren entstand, sowie Hinweise auf immaterielle Kultur und rituelles Verhalten. Der Nachweis von Begräbnisritualen und die Herstellung einfacher Musikinstrumente zeigen, dass die Neandertaler über ein komplexes Verständnis von Gemeinschaft und Spiritualität verfügten. Neueste wissenschaftliche Forschungen und Entdeckungen haben dieses Bild weiter vertieft. Untersuchungen an der berühmten Krapina-Kollektion brachten Beweise für symbolische Denkmuster zutage, darunter Spuren von Zeremonien und posthumen Ritualen, die das kulturelle Leben der Neandertaler erhellen.
Eine der bahnbrechendsten Entdeckungen in Krapina ist jedoch der Fund von Schmuckstücken, die ältesten bislang bekannten der Welt. Diese Artefakte, die möglicherweise aus Tierknochen oder -zähnen gefertigt wurden, belegen, dass die Neandertaler bereits vor 125.000 Jahren ästhetische und symbolische Ausdrucksformen entwickelten. Dieser Fund widerlegt die lange vertretene Annahme, dass solche Fähigkeiten ausschließlich dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) vorbehalten waren. Die Neandertaler von Krapina stehen somit für eine völlig neue Perspektive auf die Ursprünge menschlicher Kreativität, Ästhetik und symbolischer Denkweise. Ihre Errungenschaften werfen ein neues Licht auf die geistigen und kulturellen Fähigkeiten unserer nächsten evolutionären Verwandten und fordern uns dazu auf, unser Verständnis der menschlichen Geschichte zu überdenken.
Mittelpaläolithikum
STECKBRIEF
01
Name
Neandertaler
02
Alter
Vor etwa 400.000 bis 40.000 Jahren
03
Lebensraum
Europa, Teile Asiens, Naher Osten
04
Beschreibung
- Körperbau: Robust und kräftig gebaut, angepasst an kältere Klimazonen
- Durchschnittliche Größe: Etwa 1,60 bis 1,75 Meter
- Körpergewicht: Durchschnittlich zwischen 70 und 90 Kilogramm
- Merkmale: Markantes, hervorstehendes Gesicht mit ausgeprägten Augenbrauenwülsten, kräftige Knochenstruktur
05
Lebensraum
Bewohnte vorwiegend kalte und gemäßigte Regionen, einschließlich Ebenen, Wälder und Gebirge.
06
Ernährung
Hauptsächlich Jäger und Sammler, ernährten sich von Fleisch (Mammut, Rentier, Bison) sowie Pflanzen und möglicherweise auch Meerestieren.
07
Werkzeuge
Verwendete Steinwerkzeuge wie Faustkeile, Schaber und Speerspitzen zur Jagd und anderen täglichen Aktivitäten
08
Kultur
Hinterließ Spuren von Ritualen und Bestattungspraktiken, möglicherweise mit einer rudimentären Sprache oder Kommunikationssystem.
09
Besondere Merkmale
Körperliche Anpassungen an kaltes Klima, wie kurze Extremitäten und robuste Körperstruktur, Entwickelte Techniken zur Herstellung von Werkzeugen und zur Jagd, was auf hohe Intelligenz und kulturelle Komplexität hinweist Enge genetische Verwandtschaft mit dem modernen Menschen (Homo sapiens), möglicherweise sogar Interaktionen und gemeinsame Gene.
10
Aussterben
Das Aussterben der Neandertaler vor etwa 40.000 Jahren bleibt ein Rätsel der menschlichen Evolution.
Mögliche Gründe: Klimawandel, Wettbewerb mit dem modernen Menschen, Krankheiten oder eine Kombination verschiedener Faktoren.