Die prähistorische Evolution... ca. 12.000 - 9.500 v.Chr.

Proto-Neolithikum

Der Begriff „Proto-Neolithikum“ wurde von Hans-Peter Uerpmann geprägt und beschreibt eine Übergangsphase im westlichen Vorderasien. Diese Periode, die sich von 12.000 bis 9500 v. Chr. erstreckte, markiert den Wandel von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise. Kathleen Kenyon modifizierte diesen Terminus, der jedoch eher selten Verwendung findet. Das frühe Protoneolithikum umfasst die Kulturen des Natufiens und des späten Zarziens. Im Gegensatz dazu gehören das Harifien, Sultanien und Khiamien zum entwickelten Protoneolithikum.

Üblicherweise wird der Beginn des Neolithikums mit der Domestizierung von Pflanzen und Tieren gleichgesetzt, die frühestens um 9500 v. Chr. nachgewiesen wurde. Daher ordnet man das Proto-Neolithikum im Dreiperiodensystem noch dem Epipaläolithikum zu. Forscher, die den Ausdruck „Proto-Neolithikum“ nutzen, wollen damit andeuten, dass der Übergang zur Jungsteinzeit möglicherweise früher einsetzte. Die heutigen archäologischen Methoden stoßen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Ernte von Wildgetreiden ohne Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden. Interessanterweise lassen sich andere charakteristische Merkmale der Neolithisierung bereits im Proto-Neolithikum nachweisen. Zu diesen sozioökonomischen Veränderungen zählen unter anderem die Sesshaftigkeit, die Herstellung von Keramik und der Gebrauch geschliffener Steinwerkzeuge.